Willkommen im Arbeitsbereich des Lehrstuhls für Soziale Arbeit und Erziehungshilfe


(Prof.'in Dr. Nadia Kutscher)

 

 

Nachrichten aus dem Bereich Lehrstuhl für Erziehungshilfe und Soziale Arbeit :

Der nächste Jugendbericht des EU-Landes Luxemburg adressiert das Thema Digitalisierung im Kontext des Aufwachsens von Jugendlichen. Ein wissenschaftlicher Beirat, in den Professorin Dr. Nadia Kutscher berufen wurde, begleitet die Erstellung des Jugendberichts bis zu seiner Fertigstellung im Jahr 2026.

Weitere Informationen zum Jugendbericht Luxemburg: https://www.jugend-in-luxemburg.lu/projekt/jugendbericht-2025/
Das seit Jahren am Lehrstuhl für Erziehungshilfe und Soziale Arbeit angesiedelte Fachzentrum Erziehungshilfen traf sich nach mehrjähriger Pause am 24. April und nahm seine Arbeit als Denkraum zwischen Praxis, Wissenschaft und Politik wieder auf. Im Zentrum stand ein spannender Austausch zum aktuellen Thema Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe, an dem sich Trägervertreter*innen von Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe aus der Region, des LVR-Landesjugendamts sowie der beim Staatssekretär im Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (MKJFGFI NRW) verorteten Koordinationsstelle Fachkräfteoffensive beteiligten.
Das Fachzentrum Erziehungshilfen versteht sich als Plattform für die Diskussion aktueller Themen in der Kinder- und Jugendhilfe und damit verbundenen institutionellen Feldern, für fachlichen Austausch sowie die Planung von fachöffentlichen Veranstaltungen und weiteren Anlässen.
Von 6.-8. Mai besuchte eine Abordnung des Lehrstuhls für Erziehungshilfe und Soziale Arbeit das Department of Social Work and Social Pedagogy an der Universität Gent, um gemeinsame Forschungsperspektiven und Möglichkeiten des Austauschs im Kontext von Lehre zu beraten. Künftig ist geplant, weitere Kooperationen im Kontext von Schnittstellenthemen wie Soziale Arbeit in der Transformationsgesellschaft, institutionelle Settings im Kontext von Delinquenz und Devianz an der Grenze von Jugendhilfe und Jugendstrafvollzug sowie Theorieentwicklung Sozialer Arbeit auszuloten und weiter zu verfolgen.
Am 10. Mai 2024 wurde Annika Dedy mit ihrer Dissertation zum Thema "Zwischen Normalitätsanspruch und Behinderungsbedingungen. Annäherung an die Perspektive(n) jugendlicher ‚Grenzgänger*innen‘" nach erfolgreicher Disputation promoviert.

Die von Frau Annika Stefanie Dedy vorgelegte Dissertation befasst sich mit einem in der Sonderpädagogik vielfach thematisierten ‚Phänomen‘: den sogenannten ‚Grenzgänger*innen‘. Hierbei handelt es sich um Kinder bzw. Jugendliche, die im Laufe ihrer Schullaufbahn im Rahmen der Diagnostikverfahren mit dem Ziel der Zuordnung zu einem Förderschwerpunkt (FSP) für eine passgenaue sonderpädagogische Förderung unterschiedliche förderschwerpunktbezogene Zuweisungen – hier vor allem: letztlich eine Zuweisung zum FSP „Geistige Entwicklung“ – erhalten. Im Diskurs werden diese Schüler*innen als ‚Grenzgänger*innen‘ bezeichnet, da im Zusammenhang dieser Begutachtungen die Eindeutigkeit sonderpädagogischer Diagnostik entlang der Grenzen verschiedener Förderschwerpunkte in Frage gestellt wird. Frau Dedy fokussiert damit ein in der Praxis häufig vorkommendes und viel diskutiertes Problem, das im Kontext von Qualitätsfragen der (in Nordrhein-Westfalen: AO-SF-)Diagnostik, als praktisches Problem seitens der Lehrkräfte im Förderschulalltag sowie insbesondere als folgenreiche Erfahrung mit Wirkungen für die Zukunft auf Seiten der Schüler*innen relevant wird. Während sich die Bezeichnung 'Grenzgänger*innen' in der Praxis etabliert hat, verweist die Arbeit von Frau Dedy auf die Fragwürdigkeit dieser Bezeichnung, die auf ein strukturelles Problem im Kontext sonderpädagogischer Diagnostik hinweist.
Gemeinsam mit Konstantin Rink (Fachhochschule Bielefeld) und Joshua Weber (Fachhochschule Nordwestschweiz) ist peer-reviewed eine Veröffentlichung in der Open-Access-Zeitschrift „FQS - Forum qualitative Sozialforschung“ aus dem Arbeitsbereich „Soziale Arbeit und Erziehungshilfe“ hervorgegangen. In dem von Michi S. Fujii als Erstautor verfassten Artikel wird aus method(-olog-)ischer Perspektive das Verfahren der Situationsanalyse (Clarke/Friese/Washburn 2018) zur Erforschung von Materialität digitaler Artefakte erweitert. Der Artikel ist abrufbar unter: https://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/4060